Helmut Creutz zum Wachstumswahn

Unbe­que­me Wahr­heit | Wirt­schaft | Deut­sche Welle | 08.02.2010.

Kommen­tar Helmut Creutz:
Ein weicher Ausstieg aus dem Wachs­tums­wahn ist möglich!

Seit 30 Jahren mit den Ausstiegs­mög­lich­kei­ten aus diesem Wahn befasst und
vor allem mit dessen Hinter­grün­den, habe ich mich über Ihren letz­ten auf der
Ursa­chen­ebe­ne etwas tiefer grei­fen­den Beitrag sehr gefreut! Denn das
„Über­ko­chen des Wachs­tums-Kessels“ kann nur redu­ziert werden, wenn man die
Flamme unter ihm klei­ner dreht! Diese Flamme aber ist jener Effekt, den die
Deut­sche Bundes­bank schon 1993 in ihrem Okto­ber-Monats­be­richt als
„Selbst­a­li­men­ta­ti­on der Geld­ver­mö­gen“ bezeich­net und mit dem Hinweis
verbun­den hat, dass damals bereits 80% der Neuerspar­nis­se aus
Zins­gut­schrif­ten resultieren!

So lange aber dieser Effekt wirk­sam ist – und dessen Größe und Auswirkungen
haben wir in unse­ren Tagen zur Genüge erlebt – werden die Schul­den in der
Welt weiter wach­sen müssen und mit ihnen die Zins­strö­me, die von der Arbeit
zum Besitz hinflie­ßen und damit von Arm zu Reich. Und der daraus
resul­tie­ren­de sozia­le Spreng­stoff und die wach­sen­den Gefähr­dun­gen unserer
demo­kra­ti­schen Struk­tu­ren lassen sich für die Poli­tik – ohne Kleinerdrehen
der Flamme – nun einmal nur durch Wachs­tums lösen!

Helmut Creutz

Eine Antwort

  1. AJG sagt:

    Das ist ein gutes Bild mit der Flamme unter dem Kocher, und vor allem die posi­ti­ve Perspek­ti­ve dass eine Vermei­dung der Kata­stro­phe wie man sie 1933 erleb­te möglich ist.
    Ich habe die Befürch­tung dass die poli­ti­schen Verant­wort­li­chen nicht die Zeit haben sich intel­lek­tu­ell mit dem Thema des Zinses­zin­ses zu befas­sen wie dies eigent­lich nötig wäre.
    Manch­mal habe ich Hoff­nung, dann aber wieder über­wie­gen Still­stand und falsche Entscheidungen.
    Gruß Andreas

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