Kategorie: Helmut Creutz

Beiträ­ge von Helmut Creutz oder über seine Arbeit

HUMANE WIRTSCHAFT

Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung – Helmut Creutz

– – - Mit den im Titel ange­führ­ten Forde­run­gen hat die Ökume­ni­sche Gesell­schaft bereits vor 32 Jahren ihre Ziele doku­men­tiert. Ist aber diese Bünde­lung verschie­de­ner Ziele unter den heuti­gen Gege­ben­hei­ten über­haupt umsetz­bar, oder schlie­ßen sie sich mögli­cher­wei­se gegen­sei­tig aus? – – - Geht man dieser Frage nach, dann ist als erstes fest­zu­hal­ten, dass die Bewahrung…

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Geldsyndrom Helmut Creutz – neu – Thomas Kubo

Bereits zu Lebzei­ten des Autors begann die Zusam­men­ar­beit von Thomas Kubo und Helmut Creutz (gestor­ben am 10. Okto­ber 2017) mit dem Ziel der Neuauf­la­ge des im Jahre 1993 erst­mals erschie­ne­nen Buchs. Dieses Grund­la­gen­werk bezieht seine Rele­vanz und das hohe Anse­hen bis in Fach­krei­se der Ökono­mie hinein aus den grafisch aufbereiteten…

Helmut Creutz 2013
© Privat
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Home­page von Hel­mut Creutz – Redaktion

Seit 2009 ist der am 10. Okto­ber 2017 verstor­be­ne Helmut Creutz mit einem eige­nen Inter­­net-Auftritt vertre­ten. Für die Einrich­tung, Gestal­tung und das Sammeln der Inhal­te ist Webmas­ter Anselm Rapp aus München zu danken. Im Laufe der Jahre ließ er eine über­sicht­li­che und infor­ma­ti­ve Websei­te entste­hen, die vieles rund um das…

Wachstum 0

Wachstum, Wachstum… über alles! – Helmut Creutz

Bei dem Begriff „Wachs­tum“ hat man früher an die Vorgän­ge in der Natur gedacht. Heute steht er in aller Welt für jene Auswei­tun­gen im wirt­schaft­li­chen Bereich, die mit jenen in der Natur nichts mehr zu tun haben und sie sogar zuneh­mend gefähr­den. Die fast tägli­chen Kata­s­tro­­phen-Meldun­­gen aus aller Welt sind…

Helmut Creutz 2013
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In vielerlei Hinsicht ein besonderer Mensch – Nachrufe für Helmut Creutz

Es gibt Menschen, die Großes geleis­tet haben und dafür mit hohen Auszeich­nun­gen des Systems geehrt werden – bis hin zum Nobel­preis. Und es gibt Menschen, die Großes geleis­tet haben und dafür vom System ausge­grenzt werden, weil sie tragen­de Säulen dieses Systems in Frage gestellt haben. In diese zweite Kate­go­rie gehört…

Helmut Creutz 2013
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Nach­ru­fe zum Tod von Hel­mut Creutz – Gemein­sa­mer Nach­ruf der Organisationen

Nach­ru­fe für Helmut Creutz * 8. Juli 1923 in Aachen † 10. Okto­ber 2017 in Aachen —- Werner Onken – Red. Zeit­schrift für Sozi­al­öko­no­mie —- Fritz Andres – 1. Vors. der Stif­tung für Reform der Geld- und Boden­ord­nung —- Prof. Dr. Dirk Löhr – Vorstand Sozi­al­wis­sen­schaft­li­che Gesell­schaft —- Prof. Dr. Felix Fuders – Vorstand…

75th-ranger-regiment 0

Wirt­schaft­li­che Trieb­kräf­te von Rüs­tung und Krieg – Hel­mut Creutz

Wenn der Friede die Frucht der Gerech­tig­keit ist, dann ist der Konflikt, die krie­ge­ri­sche Ausein­an­der­set­zung, die Frucht der Unge­rech­tig­keit. Tatsäch­lich waren fast alle Kriege der letz­ten Jahr­hun­der­te Wirt­schafts­krie­ge. » – – – Adolf Paster (Grün­der und Ehren­prä­si­dent der HIFA-Austria, „Die Zukunft beginnt jetzt“, in: Der Dritte Weg 7⁄92) – – –  Im Februar…

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Nega­tiv­zin­sen erfor­dern eine Geld­um­lauf­si­che­rung – Hel­mut Creutz

In den Medien erreg­ten bereits vor Jahren die radi­ka­len Leit­­zins-Absen­­kun­­gen auf und unter Null, vor allem der japa­ni­schen Zentral­bank, Aufse­hen in der Welt, neuer­dings auch die in Schwe­den oder der Schweiz. Doch seit Dezem­ber 2015 hat auch die Euro­päi­sche Zentral­bank (EZB) diese Null­gren­ze erreicht, wie aus der Darstel­lung 1 ersichtlich.…

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Ver­mö­gens­kon­zen­tra­tion – Wel­che Rolle spie­len die Geschäfts­ban­ken? – Hel­mut Creutz

„Frosti gegen das alte Geld“ — Unter diesem Titel erschien am 22. Okto­ber 2015 in der Tages­zei­tung „Die Zeit“ ein über zwei Seiten verteil­ter Arti­kel von Mark Schie­r­itz. Darin hieß es u. a.: — „Ein islän­di­scher Poli­ti­ker will den Banken die Macht über die Währung nehmen – und findet Fans in der…

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Warum die Preise nicht mit den Zinsen sinken – Helmut Creutz

„Wenn im Durch­schnitt aller Preise ein Drit­tel Zinsen stecken, warum sinken diese denn jetzt nicht?“ – Helmut Creutz – Ange­sichts der deut­lich abge­senk­ten und – in Sonder­fäl­len – sogar ins Minus gehen­den Leit­zin­sen der Zentral­ban­ken, ist diese Frage durch­aus nahe liegend! – Doch während es sich bei diesen Leit­zin­sen nur um…

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Vom Hochzins bis zum Null- und Negativzins – Helmut Creutz

Vom Hoch­zins bis zum Null- und Nega­tiv­zins Ursa­chen und Folgen der Zins­­satz-Verän­­de­run­­gen sowie deren Auswir­kun­gen in der Wirt­schaft  Helmut Creutz Das Thema Zinsen und dessen Verän­de­run­gen hat in den letz­ten Mona­ten die Gemü­ter mehr beschäf­tigt, als in den ganzen voraus­ge­hen­den Jahr­zehn­ten. Das vor allem bedingt durch die unge­wohn­te Vorstel­lung eines…

„Das Geld für die Zinsen fehlt in der Wirtschaft!“ – Helmut Creutz 0

„Das Geld für die Zinsen fehlt in der Wirtschaft!“ – Helmut Creutz

Ähnlich wie das Unge­heu­er von Loch Ness, taucht auch diese Vermu­tung in den Diskus­sio­nen übers Geld immer wieder einmal auf. Begrün­det wird sie meist damit, dass ja die Schuld­ner nur die Kredit­sum­me gelie­hen und damit kein Geld zur Verfü­gung haben, um darüber hinaus auch noch Zinsen zu zahlen. Selbst von…

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Was ist los mit unserem Geld – Helmut Creutz

Was ist los mit unse­rem Geld, dem neutra­len Vermitt­ler, Zahlungs- und Schmier­mit­tel in der Wirt­schaft? Auch wenn es inzwi­schen verschie­de­ne Theo­rien gibt, dürfte Geld aus dem Bedürf­nis entstan­den sein, Leis­tun­gen gegen­ein­an­der zu tauschen. Während die anfangs dazu benutz­ten Zwischen­tausch­mit­tel – ob Teezie­gel, Salz­bar­ren, Getrei­de oder Kakao­boh­nen – selbst noch nutzbare…

EZB senkt Leitzinsen und führt erstmals „Strafzinsen“ ein 0

EZB senkt Leitzinsen und führt erstmals „Strafzinsen“ ein

Gerade wird gemel­det, dass die EZB es getan hat. Der Leit­zins wurde auf 0,15% gesenkt. Und für über Nacht gepark­te Gelder von Geschäfts­ban­ken bei der Zentral­bank wird ein Minus­zins von 0,1 % fällig. Das Ganze hat nichts mit grund­sätz­li­chen Einsich­ten zu tun, sondern ist eine Verzweif­lungs­tat. Mit ihr erhofft man sich…

Erinnerungen an Margrit Kennedy – Helmut Creutz 0

Erinnerungen an Margrit Kennedy – Helmut Creutz

Erin­ne­run­gen
an meine ersten
Kontak­te mit
den monetären
Realitäten –
und der Rolle
Margrit Kennedys
in diesem
Lebensabschnitt.
Der viel zu frühe Tod von Margrit Kennedy
hat bei mir viele Erinnerungen
wach­ge­ru­fen. Vor allem bezo­gen auf
meine ersten Schrit­te in Sachen Zins
und Frei­wirt­schaft und damit jenem
völlig unge­plan­ten Lebensabschnitt,
der für mich, Ende der 1970er Jahre,
durch einen Zufall begann und wenige
Jahre später, durch die Begegnung
mit Margrit, äußerst wich­ti­ge Mut machende
Impul­se erhal­ten hat.
Wie schon häufi­ger berichtet,
wurde ich Ende 1977, durch
die Zuschrift eines Lesers meines
Schul­ta­ge­buchs „Haken krümmt
man beizei­ten“, mit diesen geldbezogenen
Begrif­fen und Themen bekannt.
Jenes Buches, das vor allem durch die
Fern­seh-Vorstel­lung in „Titel, Thesen,
Tempe­ra­men­te“ als Buch des Monats
viele Reak­tio­nen in der Öffentlichkeit
auslös­te, darun­ter auch diese Zuschrift
von Walter Michel aus Berlin, die mein
Leben verän­dern sollte.
Wie sich später heraus­stell­te, handelte
es sich um einen selbst­stän­di­gen Handwerksmeister,
der nach dem Krieg in der
DDR annahm, für das Thema Freiwirtschaft
und Gesell wieder öffent­lich eintreten
zu können. Er hatte sich jedoch
geirrt und wurde wegen seiner Veröffentlichungen
von der damals noch vorherrschenden
sowje­ti­schen Besatzungsmacht
verhaf­tet, erst zum Tode verurteilt
und dann zu lebens­läng­li­cher Haft in der
berüch­tig­ten Festung Baut­zen „begna­digt“,
einer Strafe, von der er mehr als
zehn Jahre absit­zen musste.
Was Walter Michel mir schrieb, war für
mich anfangs völlig unver­ständ­lich. Weder
den Namen Silvio Gesell noch den
Begriff „Frei­wirt­schaft“ (der mich immer
an eine sommer­li­che Gartenwirtschaft
erin­ner­te!) hatte ich je gehört. Und das
Glei­che galt auch für das beigelegte
kleine Buch eines Hans Kühn, „5000
Jahre Kapi­ta­lis­mus“, dem dann jedoch –
wenn auch stilis­tisch etwas aufgemotzt
– einige konkre­te­re Anga­ben und Zahlen
zu entneh­men waren die mich neugierig
mach­ten. Das beson­ders im Hinblick
auf die Auswir­kun­gen exponentiell
wirken­der Abläu­fe, mit denen er den
Zinses­zins-Effekt beschrieb – einer Problematik,
die mir dadurch zum ersten
Mal deut­lich wurde und für die ich vielleicht
auch nur deshalb offen war, weil
sich mir damals, Ende der 1970er Jahre
und ange­sichts der allge­mei­nen Wachstumseuphorie,
schon die Frage aufgedrängt
hatte, wie lange das eigentlich
noch weiter gehen sollte. Doch diese
von Hans Kühn gemach­ten Ausführungen
musste ich jedoch vor einer Antwort
an Walter Michel unbe­dingt überprüfen.
Das betraf vor allem die Gegensätzlichkeiten
von linea­rem und exponentiellem
Wachs­tum und deren Vergleiche
mit den natür­li­chen Wachstumsabläufen.
Bei denen die zeit­li­chen Abstände
zwischen den Verdopp­lun­gen bekanntlich
immer größer und schließ­lich „unend­lich“
werden, wie wir aus unserer
eige­nen Entwick­lung ab 18-
20 Jahren
wissen. Im Gegen­satz dazu, nahm ein
expo­nen­ti­el­les Wachs­tum, mit gleich
blei­bend langen Verdopplungs-Schritten,
stän­dig schnel­ler zu – wie bei den
Geld­an­la­gen durch Zins und Zinseszins
der Fall. Eine Entwick­lung, die –
das hatte ich nach der Schrift von Hans
Kühn verin­ner­licht – förm­lich zu Explosionen
führen musste!
Erfah­run­gen zu den Zinsauswirkungen
in der Praxis
Zinsen waren mir – damals bereits 55
Jahre alt – bis dahin immer nur als eine
schöne Ange­le­gen­heit bekannt, über
deren Gutschrift auf dem Sparbuch
man sich am Jahres­an­fang immer freute.
Und bezo­gen auf die Hypotheken,
die ich für Bauwer­ke laufend aufnehmen
musste, blieb der Mix von Zinsen
und Tilgung in der Miete als Summe
häufig gleich. „Bewei­se“ für die zinsbedingten
Wachs­tums-Wirkun­gen in unserem
norma­len Leben und vor allem
deren Brisanz, entdeck­te ich dann erst
im Zusam­men­hang mit grafi­schen Aufzeichnungen
von Mietberechnungen
und deren Bestandteil-Verschiebungen
im Laufe der Jahre und Jahrzehnte.
Obwohl diese Berech­nun­gen bei den
Wohnungs­bau­fi­nan­zie­run­gen eine
der Voraus­set­zun­gen für die staatlichen
zins­güns­ti­gen Zuschüs­se waren
und man sie im Vorhin­ein nachweisen
musste, waren mir diese Wechselwirkungen
nie aufge­fal­len. Und wirklich
über­zeu­gend wurden sie für mich erst
dann, als ich sie beispiel­haft nebeneinander
in Grafi­ken umsetz­te. Das
vor allem bezo­gen auf jene Vorgänge
im Geld- und Kredit­be­reich, die mir
bislang als problem­los erschie­nen waren:
Wenn man zu viel Geld in der Tasche
hatte und vorerst nicht brauchte,
zahlte man es eben bei den Banken
ein, die es dann zwischen­zeit­lich weiter
verlie­hen. Und dass man dafür einen
– meist nur rela­tiv gerin­gen – Zins
erhielt, war eine kleine Beloh­nung für
diese Erspar­nis­bil­dung, die dann der
Kredit­neh­mer seiner­seits jeweils an
die Bank zu zahlen hatte.

Helmut Creutz 2013
Foto: Privat
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Problemfeld Inflation – Helmut Creutz

„Infla­ti­on ist nicht nur Betrug am Sparer, nicht nur die unso­zi­als­te Form der Umver­tei­lung, sondern auch die Erwerbs­lo­sig­keit von morgen. Längst ist wider­legt, dass fünf Prozent Infla­ti­on leich­ter zu ertra­gen seien als fünf Prozent Arbeits­lo­sig­keit; viel­mehr sind null Prozent Infla­ti­on die vorzüg­lichs­te Voraus­set­zung für null Prozent Erwerbs­lo­se. Der Glaube, Voll­be­schäf­ti­gung lasse sich mit ‚ein biss­chen Preis­stei­ge­rung‘ erkau­fen, musste welt­weit teuer bezahlt werden.“ Peter Gillies, 1987

Das schrieb Peter Gillies, Chef­re­dak­teur der deut­schen Tages­zei­tung DIE WELT, im Jahre 1987, als die Infla­ti­on – zum drit­ten Mal in der Nach­kriegs­zeit – wieder zu einem stei­len Anstieg ansetz­te. Und zwar bezo­gen auf eine Aussa­ge des dama­li­gen Bundes­kanz­lers Helmut Schmidt, der bereits in den 1970er Jahren einmal die Ansicht vertre­ten hatte, dass „fünf Prozent Infla­ti­on besser sind als fünf Prozent Arbeitslosigkeit!“ –

Wie frag­wür­dig diese Auffas­sung jedoch war, geht aus der Darstel­lung 1 hervor, die jenen Zeit­raum zwischen 1965 und 2005 erfasst, in dem die Infla­ti­ons­sät­ze drei Mal Höchst­stän­de erreich­ten. Erkenn­bar werden daraus auch die jewei­li­gen Folgen: Anstie­ge der Zins­sät­ze und – mit etwa zwei­jäh­ri­ger Verzö­ge­rung – die der Arbeits­lo­sig­keit sowie der zusätz­lich einge­tra­ge­nen Firmenpleiten.

Diese Auswir­kun­gen in der Real­wirt­schaft werden noch deut­li­cher, wenn man – wie in der Grafik gesche­hen – die Infla­ti­ons- und Zins­kur­ven einmal um zwei Jahre nach rechts verschiebt und damit die zeit­li­chen Verzö­ge­run­gen zwischen
beiden Vorgän­gen neutra­li­siert. Nun mag die Infla­ti­on in unse­ren Tagen und ange­sichts der heuti­gen Raten von inzwi­schen etwa zwei Prozent, gar kein großes Thema mehr sein. Aber denkt man an die Massen von Bargeld, die heute in der Welt vorhan­den aber nicht im Umlauf sind, kann sich das sehr schnell verän­dern! Deshalb ist es auch in unse­ren Tagen sinn­voll, sich nicht nur an jene Hyper­in­fla­ti­on der Zwan­zi­ger Jahre zu erin­nern, sondern sich auch mit jenen Entwick­lun­gen aus unse­rer Wirt­schafts­epo­che zu befas­sen, die – bezo­gen auf die letz­ten Jahr­zehn­te – aus der Darstel­lung 1 hervorgehen.

Infla­tio­nen als Ursa­chen der Konjunk­tur­schwan­kun­gen Wie diese Darstel­lung vermit­telt, war die Ursa­che des stän­di­gen Auf und Ab in unse­rer jüngs­ten Vergan­gen­heit im ersten Schritt die Schwan­kun­gen der Infla­ti­ons­sät­ze, denen dann im Gleich­schritt jeweils die der Gutha­ben- und Kredit­zin­sen folg­ten. Aufge­schla­gen wird bei diesen Kredit­zin­sen dann noch
jene Marge, mit der die Banken ihre eige­nen Kosten absi­chern, vor allem für Perso­nal und Risiko. Und natür­lich – wie bei jedem Unter­neh­men – auch noch der betriebs­not­wen­di­ge Gewinn, der allei­ne schon zur Bedie­nung des Eigen­ka­pi­tals erfor­der­lich ist. Aus der Darstel­lung 1 geht vor allem aber auch der lang­fris­ti­ge Anstieg des Arbeitslosensockels
hervor, auf den sich die infla­ti­ons­be­ding­ten aktu­el­len Schübe jeweils aufsat­teln. Wieder­ge­ge­ben ist diese Arbeits­lo­sig­keit jeweils in Prozen­ten der Erwerbs­tä­ti­gen, als so genann­te „Arbeits­lo­sen­quo­te“, deren Sockel – wie
ersicht­lich – von etwa einem Prozent Anfang der 1970er Jahre bis 2005 auf fast zehn Prozent ange­stie­gen ist. Die über der Arbeits­lo­sen­quo­te einge­tra­ge­ne zusätz­li­che Kurve der Insol­ven­zen, also der Firmen­schlie­ßun­gen, folgt – wie ersicht­lich – mit ihren Schwan­kun­gen eben­falls den Entwick­lun­gen von Infla­ti­on und Zinsen, verstärkt sogar ab 1990.

Und was sind die Ursa­chen der Inflation?

Grafik Nr. 30 - Helmut Creutz 0

Minuszinsen – eine Lösung unserer Probleme? – Helmut Creutz

Worum geht es? Dass die entschei­den­den Voraus­set­zun­gen für eine dauer­haf­te Absen­kung der Zinsen nur über die Zentral­ban­ken und deren Leit­zin­sen erreich­bar sind, dürfte weit­ge­hend Zustim­mung finden. Dabei geht es vor allem um jenen Haupt­re­fi­nan­zie­rungs­satz, zu dem die Banken bei der Zentral­bank Geld auslei­hen können, was in norma­len Zeiten über­wie­gend nur jeweils für eine Woche der Fall ist. Der darüber liegen­de „Spit­zen­re­fi­nan­zie­rungs­satz“ bietet den Banken die Möglich­keit, bei Bedarf noch zusätz­li­ches Geld zu erhal­ten, während der untere Einla­ge­satz den Banken ermög­licht, übri­ges Geld bei der Zentral­bank zu nied­ri­ge­ren Zinsen zu parken, was meist nur über Nacht geschieht.

Wie aus der Darstel­lung hervor­geht, wurden die beiden letzt­ge­nann­ten Zins­sät­ze, trotz aller Auf- und Abstie­ge, in der Vergan­gen­heit immer mit einem Prozent­punkt Abstand zum Haupt­re­fi­nan­zie­rungs­satz fest­ge­setzt. Im Zuge der mehr­fa­chen Abstie­ge des Haupt­sat­zes 200809, redu­zier­te man jedoch diesen Abstand, „Leit­zins­kor­ri­dor“ genannt, auf drei­vier­tel Prozent, wahr­schein­lich um bei dem unte­ren Einla­ge­satz nicht mit der Null­li­nie in Berüh­rung zu kommen! Doch als man im Juli 2012 den Leit­zins­kor­ri­dor sogar auf ein halbes Prozent absenk­te, war dieses Tabu gebro­chen: Es gab zum ersten Mal bei der Bundes­bank, bzw. der EZB, einen Null-Zins­satz! Doch bei der nach­fol­gen­den Haupt­satz-Absen­kung im Mai 2013 auf ein halbes Prozent, vermied man den nun eigent­lich anste­hen­den Durch­bruch in den Minus­be­reich erneut durch eine Redu­zie­rung der Zins­satz-Abstän­de, dies­mal auf ein halbes Prozent! – Das heißt, der Vorteil, der den Banken beim „Parken“ von Über­schüs­sen einge­räumt wird und ursprüng­lich bei einem Prozent lag, ist über drei Vier­tel nun auf ein halbes Prozent­ge­schmol­zen! – Dass mit solchen nied­ri­gen Zins­sät­zen und vor allem Zins­satz-Abstän­den auch die Steue­rungs­mög­lich­kei­ten der Zentral­ban­ken schwin­den, dürfte einleuch­ten. Deshalb wären, zumin­dest bei den Einla­ge­sät­zen, Zins­sät­ze unter Null längst überfällig.

Zum 90. Geburtstag von Helmut Creutz – versch. Gratulanten 0

Zum 90. Geburtstag von Helmut Creutz – versch. Gratulanten

Für Helmut Creutz ans andere Ende der Welt

Um Helmut kennen­zu­ler­nen, musste ich einen ziem­li­chen Umweg in Kauf nehmen. 17.717 Kilo­me­ter, um genau zu sein. Von meinem Studi­en­ort Leip­zig aus hatte es mich im Jahr 2000 nach Neusee­land verschla­gen. Dort wollte ich während eines Urlaubs­se­mes­ters mein Englisch verbes­sern. Und ich war auf der Suche nach neuen Ideen…

Helmut Creutz 2013
Foto: Privat
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Helmut Creutz – Die andere Sicht auf die Dinge

„Was ist das über­haupt für eine Wissen­schaft, in der man – abge­se­hen von weni­gen Ausnah­men – die entschei­den­den Ursa­chen unse­rer wesent­li­chen Mise­ren und Zwänge nicht wahr­nimmt und uns damit ohne gang­ba­re Auswe­ge in die Zukunft entlässt?“  Offen­bar muss man außer­halb des Wissen­schafts­be­trie­bes der Schul­öko­no­mie stehen, um seinen Blick für Zusammenhänge…

Helmut Creutz 2013
Foto: Privat
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Sommertagung in Wuppertal 13. und 14. Juli 2013

Welch schö­ner Anlass: Helmut Creutz feiert am 8. Juli seinen 90. Geburts­tag. Kurz darauf, am 13. und 14. 7. werden er und viele andere auf unse­rer dies­jäh­ri­gen Sommer­ta­gung anwe­send sein. Das Programm finden Sie hier als PDF-Datei. Anmel­dun­gen sind mit diesem Formu­lar möglich. (Auf die blaue Schrift klicken)

Negativ- bzw. Minuszins – oder  Zinssenkung durch Umlaufsicherung? – Helmut Creutz 0

Negativ- bzw. Minuszins – oder Zinssenkung durch Umlaufsicherung? – Helmut Creutz

Zinsen im Minus­be­reich, bisher eher
als ein Unwort gemie­den, hatte die FAZ
bereits am 18. Dezem­ber 2012 unter
der Über­schrift „Das Gespenst der negativen
Leitzinsen“[1] behan­delt. Inzwischen
wurde das Thema im in weiteren
Zeitun­gen aufge­grif­fen, bis hin zur
„Neuen Zürcher Zeitung“[2], in der man
sich auch an die Ideen Gesells und dessen
Vorschlä­ge zu einer Belas­tung der
Bargeld­hal­tung erinnerte.
Wie kam es
zu diesen Diskussionen?
Auslö­ser waren die Über­an­stie­ge der
von der EZB den Banken eingeräumten
Geld­mit­tel, die eigent­lich als Sicherheiten
deren Kredit­ge­schäf­te beleben
soll­ten. Statt­des­sen aber wurden diese
von den Banken bei der Zentral­bank in
jenen Bestän­den geparkt, die man unter
dem Begriff „Basis­geld“ zusammenfasst.
– Dieses Basis­geld addiert sich
wieder­um aus dem Banknotenumlauf,
den Mindest­re­ser­ven und jenen so genannten
Einla­ge­fa­zi­li­tä­ten, auf denen
die Banken – wenn über­haupt – normalerweise
nur ganz gerin­ge Überschüsse
zwischen­par­ken und das meist nur
über Nacht. Die Mindest­re­ser­ven dage-
1 siehe: http://www.faz.net/aktuell/finanzen/
anlei­hen-zinsen/­geld­po­li­tik-das-gespenst-der-nega­ti­venleit­zin­sen-
11996945.html
2 Vgl.: http://www.nzz.ch/aktuell/wirtschaft/
wirt­schafts­nach­rich­ten/ist-der-mone­ta­ris­mus­wi­der­legt-
1.17937413
gen entspre­chen den Zwangseinlagen,
die von allen Banken bei der Zentralbank
gehal­ten werden müssen.

Schulden machen, um Zinsen bezahlen zu können – Helmut Creutz 0

Schulden machen, um Zinsen bezahlen zu können – Helmut Creutz

Wie der Staat durch Schul­den­auf­nah­me die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter öffnet.

In der Darstell­lung sind sowohl die jähr­li­chen Neukre­dit­auf­nah­men der Öffent­li­chen Haus­hal­te in Deutsch­land (gelbe Säulen) als auch die jähr­li­chen Zins­zah­lun­gen in Mrd. Euro (dunkle Kurve) wieder­ge­ge­ben, zusätz­lich im unte­ren sepa­ra­ten Teil außer­dem die durch­schnitt­li­chen Ertrags-Zins­sät­ze der Banken (= Zins­er­trä­ge in Prozent der durch­schnitt­li­chen Bilanz­sum­me). Wie aus dem Vergleich mit diesen Zins­kur­ven deut­lich wird, stie­gen in Folge der Hoch­zins­pha­sen 1974, ‑82
und ‑93 jeweils sowohl die Zins­zah­lun­gen als auch die Neukre­dit­auf­nah­men des Staa­tes deut­lich an.

Darstellung Nr. 034/043 © Helmut Creutz 1

Erläuterungen von Helmut Creutz zur seiner Darstellung Nr. 034043

In der Darstel­lung werden, bezo­gen auf den Zeit­raum 1950 bis 2010 und den deut­schen Wirt­schafts­raum, den Entwick­lun­gen der Geld­ver­mö­gen im oberen Teil der Grafik die der Verschul­dun­gen im unte­ren Teil gegen­über gestellt.
Wie aus den einge­tra­ge­nen nomi­nel­len Milli­ar­den­be­trä­gen hervor­geht, nahmen beide Größen in den 60 Jahren auf etwa das 220- bzw. 260-fache zu. Umge­rech­net in Prozen­ten des BIP, also gemes­sen an der Wirt­schafts­leis­tung stie­gen sie auf gut
das Fünf­fa­che und erreich­ten 2010, mit Größen von 320% bzw. 305% des BIP, mehr als das Drei­fa­che der Wirt­schafts­leis­tung! – Die zusätz­lich einge­tra­ge­nen lang­fris­ti­gen Trend­li­ni­en lassen die Über­ent­wick­lun­gen der Größen durch den Börsen­boom um 2000 ebenso erken­nen wie den nach­fol­gen­den Einbruch durch die Finanzmarkt-Krisen.

Hot Euro, © Martin Bangemann, bestmoose.de 2

Vollgeld… – Helmut Creutz

Ein Beitrag zur Lösung unse­rer Geld­pro­ble­me oder zur weite­ren Verwir­rung? – Versuch einer Klärung
„Mit der Einfüh­rung des Voll­gel­des wäre … mit einem Schlag die Euro­kri­se been­det. Die bestehen­den Staats­schul­den aller Euro­län­der wären kein Problem mehr und die Finanz­märk­te wären froh, wenn sie über­haupt noch Staats­an­lei­hen zum Kauf finden. Die Euro­staa­ten könn­ten sich entspannt auf die Einhal­tung des Fiskal­pak­tes und der Schul­den­brem­se und den Ausgleich der Handels­de­fi­zi­te konzen­trie­ren, so dass keine neuen lang­fris­ti­gen Staats­schul­den mehr entste­hen.“ [Aus einem Papier des Vereins „ Initia­ti­ve Moneta­ti­ve“ von Thomas Mayer]

Von Geld, Geldmengen und Geldillusionen – Helmut Creutz 0

Von Geld, Geldmengen und Geldillusionen – Helmut Creutz

„Der Versuch, die Geld­men­ge zu defi­nie­ren, treibt akri­bi­sche Exper­ten an den Rand der Verzweif­lung. Denn es gibt keine klare Tren­nungs­li­nie im Kalei­do­skop der Anla­gen, die es ermög­li­chen würde, genau den Punkt fest­zu­le­gen, an dem sich Geld von ande­ren Anla­gen scheidet.“[1]
„Die genaue Defi­ni­ti­on >der Geld­men­ge ist ebenso eine Frage des Geschmacks wie der wissen­schaft­li­chen Notwen­dig­keit. Neben M1 und M2 haben die Ökono­men mehr als ein Dutzend Geld­men­gen­kon­zep­te defi­niert: M3, M1a, M1b!“[2] [1] Deut­sche Bundes­bank, Monats­be­richt Januar 1992 [2] Paul A. Samu­el­son, in seinem welt­weit verbrei­te­ten Lehr­buch „Volks­wirt­schafts­leh­re“

Helmut Creutz Vortrag auf DVD 0

Helmut Creutz DVD „Meine zehn wichtigsten Grafiken“

Der Vortrag von Helmut Creutz in der Silvio-Gesell-Tagungg­s­stät­te bald auf DVD.

Verzö­ge­run­gen schei­nen in diesem Jahr nicht nur in der Poli­tik an der Tages­ord­nung zu sein. Wir haben im Laufe der Produk­ti­on des Helmut-Creutz-Videos fest­stel­len müssen, dass zur opti­ma­len Umset­zung doch erheb­lich mehr Aufwand erfor­der­lich war und immer noch ist. Diese „Mehr­ar­beit“ wird in einem hervor­ra­gen­den Produkt enden, hat aber leider eine Verzö­ge­rung der Auslie­fe­rung des Videos zur Folge. Die quali­ta­ti­ve Aufwer­tung dieses hervor­ra­gen­den Vortra­ges unse­res Freun­des Helmut Creutz ist die Warte­zeit aber sicher wert.

Das voraus­sicht­li­che Auslie­fe­rungs­da­tum von Anfang August muss aber leider nun doch um 6 Wochen nach hinten verscho­ben werden, also auf die zweite Septemberwoche.

Reichtum und Reichtumsexplosion – Helmut Creutz 0

Reichtum und Reichtumsexplosion – Helmut Creutz

Auch wenn der Begriff „Reich­tum“ viel­fach verwen­det wird – vom Arten­reich­tum in der Natur bis hin zum Reich­tum wissen­schaft­li­cher Erkennt­nis­se – , wird er auf Anhieb meist mit Geld verknüpft! Eben­falls, wenn man unter diesem Begriff den Reich­tum aller Güter ausdrückt, d. h. die wirt­schaft­lich einge­setz­ten Sach­wer­te mit den Geld­erspar­nis­sen, unter dem Begriff „Vermö­gen“ zusam­men­fasst. Und dieser Reich­tum und dessen zuneh­men­de Konzen­tra­ti­on machen vor allem Schlag­zei­len, wenn vom „Mana­ger-Maga­zin“, alle paar Jahre, die „300 reichs­ten Deut­schen“ aufge­lis­tet werden!

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Wie konnte YouTube so lange ohne humane Wirtschaft auskommen?

Der YouTube-Kanal der HUMANEN WIRTSCHAFT star­tet mit einem kurzen Ausschnitt des Vortra­ges von Helmut Creutz in der Silvio-Gesell-Tagung­g­s­­stä­t­­te. Der gesam­te Vortrag wird demnächst als DVD verfüg­bar sein und auch in vielen Forma­ten zum Down­load bereit­ge­stellt werden. Besu­chen Sie unse­ren YouTube Kanal HIER

Einkommensgruppen in Deutschland - © Martin Bangemann 0

Einkommen und Einkommensunterschiede – Helmut Creutz

Wie das Jahres­ein­kom­men des VW-Chefs Winter­korn mit rund 17 Millio­nen, hat auch das des BMW-Chefs Reit­ho­fer mit rund 6,2 Mio. kürz­lich Schlag­zei­len gemacht. Nicht ohne Grund, denn selbst wenn man dieses letzt­ge­nann­te Einkom­men um den Steuer-Höchst­be­trag auf 3,4 Millio­nen redu­ziert, liegt es noch beim 86-fachen des verfüg­ba­ren Einkom­mens eines Durch­schnitts-Haus­halts in unse­rem Land, das 2007 bei 40.550 Euro gele­gen hat. Dieser bereits schwer nachvollziehbare
Unter­schied nimmt jedoch noch erheb­lich zu, wenn man – wie Walter Wüllen­we­ber kürz­lich im Stern – zum Vergleich das Vermö­gens­ein­kom­men der Fami­lie Quandt heran­zieht, die als Haupt­ak­tio­när von BMW im vergan­ge­nen Jahr 650 Millio­nen abkas­sier­te und damit das 106-fache des Firmen­chefs und – eben­falls besteu­ert – mit 370 Millio­nen das 9.140-fache eines Normal­haus­halts erhielt!

Helmut Creutz - Das Geldsyndrom 2012

Das Geldsyndrom 2012

JETZT AB LAGER LIEFERBAR. Das Buch steht nun zum Versand bereit. Die aktua­li­sier­te Neuaus­ga­be des „Geld­syn­droms“ von Helmut Creutz liegt vor. Helmut Creutz gebührt das Verdienst, eine außer­ge­wöhn­li­che Daten­samm­lung ange­legt und visua­li­siert zu haben. Erst durch diese Arbeit ist es möglich, die Auswir­kun­gen unse­res Geld­sys­tems auf Wirt­schaft und Gesell­schaft in…